Dienstag, 16. September 2014

Kuhhaltung auf tansanisch 
Willkommen im Paradies

Gerechte Arbeitsteilung

Abschied von Debbie und Lisa

The whole Family

Eine kurze Rast

Unsere Gastschwester Nancy et moi

Müllentsorgung mal anders

Wie wir uns nach einem anstrengenden Tag fühlen

Tansanische Straße + qualmendes Auto

Willkommen im Paradies 2 

Unser Sprachlehrer + unsere weibliche Fraktion

Ich habe mich noch nicht verändert (zumindest äußerlich)

Und die beiden Jungs

Tägliche Essensausgabe beim Sprachunterricht

Geht nicht, gibts nicht


Kein seltenes Bild

Erfolgreich angekommen und eingelebt


Fast pünktlich zum zweiten Wochentag meiner Ankunft gibt es nun den ersten Blogeintrag aus meiner neuen Wahlheimat Tansania. Wie man sich sicher vorstellen kann, gibt es freilich auch schon so einiges zu berichten. Aufgrund meines im Nachhinein fatalen Versäumnisses, nicht von Tag 1 an Tagebuch zu führen, ist es möglich, dass ich nicht mehr jedes Erlebnis dem exakt richtigen Tag zuordnen kann, zumal die Grenzen zwischen Woche und Wochenende in Tansania gelinde gesagt auch eher dünn sind. Dies ist aber denke ich zu verschmerzen und wie wir alle wissen, gilt auch im fernen Afrika die Devise, aus Fehler zu lernen, also pole pole, wie es sinngemäß in Tansania heißt, ruhig bleiben und Tee trinken (was wir hier im Übrigen alle in Übermaßen tun, sowohl das ruhig bleiben, da die Dinge hier grundsätzlich entspannt angegangen werden, als auch das Tee trinken :) ).
Zunächst ist zu sagen, dass der Flug sehr gut verlief und nach einem kurzen Zwischenstopp in Istanbul kamen wir dann um 1 Uhr Nachts am Kilimandscharo Airport an, wo ich das erste Mal afrikanischen Boden betreten durfte. Nachdem wir dann um 4:00 Uhr an unserem neuen zu Hause angekommen sind und ich dann auch eine Stunde später endlich schlafen konnte, mussten zumindest Lea und ich dann allerdings schon wieder um 7 Uhr aufstehen, um von der Freiwilligen des letzten Jahres noch an unseren Schulen vorgestellt werden zu können, da am Freitag Kochen auf dem Programm stand und nächste Woche dann Ferien waren. Es war also gleich ein temporeicher Start, doch der erhebliche Mangel an Schlaf (es ist zu berücksichtigen, dass ich auch am Tag von Dienstag auf Mittwoch nur 2 Stunden schlafen konnte) geriet schnell in Vergessenheit, als wir die Wege zu unseren Schulen bestritten, die durchaus das Prädikat traumhaft verdienen.
Die Vorstellungen liefen auch gut, wenngleich sie von einem kleinen Hauch von Melancholie begleitet wurden, da unsere Vorstellung gleichzeitig auch die Verabschiedung von der ehemaligen Freiwilligen Debbie war.
Am Abend ging es dann aus nachvollziehbaren Gründen recht früh ins Bett, wobei man sagen muss, dass man in Tansania sowieso eher früh ins Bett geht und früh aufsteht, da es um 7 Uhr Abends grundsätzlich schon stockdunkel ist. Am Freitag, dem vorerst letzten Schultag, haben wir dann alle zusammen an der Makarere Primary School für etwa 400 Schüler gekocht. Dies ist durchaus ein full-time-Job, wenn man bedenkt, dass wir auch zunächst auf dem örtlichen Markt sämtliche Zutaten einkaufen müssen. Dieses Kochprojekt wird i.Ü. von Lea und mir zukünftig als fester Teil unseres Projektes jeden Dienstag und Freitag fortgeführt werden.
Am Samstag ging es für uns dann erstmals nach Moshi, welche mit etwa 200.000 Einwohnern die größte Stadt unserer Umgebung ist. Schon die Fahrt dorthin war für Ottonormaldeutsche eine ziemliche Herausforderung, wenn man bedenkt, dass wir in einem Bus, der für etwa 15 Leute gebaut wurde, mit gefühlten 30 Leuten und 15 Hühnern zusammen die 90-minütige Fahrt bewältigen mussten. In Moshi haben wir dann u.a. Geld abgehoben, in einem Restaurant gespeist und einen Stoffladen besucht, wo ich mir für 10.000 Schilling (umgerechnet etwa 5€) ein äußerst nützliches Multifunktionstuch gekauft habe, was ich seither täglich als Decke, Mantel, Kopfkissen o.ä. benutze und daraufhin immer für einen Masai gehalten werde.
Am Sonntag sind wir dann pünktlich um 7 Uhr morgens (!) in der Kirche beim Gottesdienst gewesen und haben uns der Gemeinde vorgestellt (Auf Kiswahili versteht sich).
Von Montag an begann dann für uns 6 Freiwillige von Jugend im Ausland sowie einem weiteren Freiwilligen von Artefact der 3-wöchige Kiswahili-Kurs, welcher an der Vunjo-Secondary-School stattfindet. Diese ist etwa 6 Kilometer von unserem Wohnort entfernt, weswegen alleine für den Weg hin und zurück jeweils 1 Stunde Zeit eingerechnet werden muss, da wir diesen selbstverständlich zu Fuß bewältigen. Dies ist allerdings aufgrund der schon erwähnt makellos angenehmen Natur, dem zumeist guten Wetter, sowie anderweitigen vielfältigen Erlebnissen, welche jeder Fußmarsch mit sich bringt, wie z.B. auf dem Weg liegende Kühe, an einem vorbeisausende Ziegenherden, äußerst freundlichen und teils sehr interessanten Menschen sowie der gelegentlich möglichen Ausschau auf den Kilimandscharo niemals langweilig. Der Fakt, dass es auf dem Hinweg nonstop bergab und auf dem Rückweg nonstop bergauf geht ist dabei nur eine weitere positive Kuriosität, die ganz nebenbei auch den Trainingseffekt erheblich steigert.
Der Unterricht an sich läuft auch gut; unser Lehrer, der gute Mr. Machange, ein pensionierter Lehrer, ist ein äußerst liebenswürdiger, sympathischer und lustiger Mensch, mit dem es nie langweilig wird.
Zu der restlichen Woche gibt es bis auf alltägliche Erledigungen wie Wäsche waschen, Tee trinken, Internet Cafe besuchen, Tee trinken, auf den Markt gehen, Schach spielen, Bücher lesen und gelegentlich auch mal einen Tee trinken nicht sonderlich viel zu erzählen; es hat sich also schon eine gewisse Form des Alltags herausgebildet. Dieser wurde dann allerdings am Freitag in seinen Grundfesten erschüttert, da dort die kurzzeitig hier lebenden Praktikanten zu einer Safari aufgebrochen, die zwei Freiwilligen des letzten Jahres, Lisa und Debbie, zurück nach Deutschland geflogen sind und tief in der Nacht dann das sehnlichst erwartete Domian-Gespräch stattgefunden hat, welches ihr hier noch einmal ab 12:05 nachhören könnt: https://www.youtube.com/watch?v=pBkZesi4rrk&list=UUwQ9UMe7d-eESN6Bomj0HoQ ; alles andere als ein normaler Tag also. Auch der Samstag war wieder sehr voll gepackt: Nachdem wir um 7 Uhr aufgestanden sind, hatten wir dann die Ehre, an der Graduation von Marren, unserer Gastschwester, teilzunehmen, welche bis 17 Uhr ging. Im Anschluss sind wir dann nach Moshi gefahren, ich für meinen Teil u.a. aufgrund der positiv anstrengenden Domian-Nacht schon bereit ins Bett zu gehen, bis uns dann um 18 Uhr völlig überraschend eröffnet wurde, dass wir am selbigen Abend noch auf einer Hochzeit von irgendwelchen Freunden der Familie eingeladen waren. Ein ambivalentes Gefühl beschlich mich, welches ich mit dem Ausspruch „Ok, it´s hard, but it´s nice“ zum Ausdruck bringen konnte. Die Hochzeit war dann auch ganz nett, allerdings war ich dann um 0 Uhr, als es für uns dann in ein Hotel nach Moshi ging, auch wirklich überreif für eine gesunde Portion Schlaf, die ich dann gnädigerweise auch genießen konnte. Am Sonntag waren wir dann tagsüber noch in Moshi und haben unsere andere Gastschwester Nancy begrüßen dürfen, welche nach 3 Monaten zurück aus Deutschland angereist ist.
Soweit, so spannend. Da dieser Bericht nun doch schon recht lang geraten ist, begnüge ich mich damit, im Anschluss noch einige Bilder zu präsentieren und dafür im nächsten Bericht mehr auf die alltäglichen Dinge wie essen, duschen, Haustiere, waschen, schlafen, wohnen, leben etc. einzugehen und die chronologische Genauigkeit nicht mehr ganz so konsequent einzuhalten, doch denke ich, dass dies für den ersten Blogeintrag noch durchaus angebracht war, um erst einmal einen nachvollziehbaren Einstieg in mein neues Leben zu ermöglichen. Um eine gewisse Kontinuität aufzubauen, nehme ich mir vor, den nächsten Blogeintrag in zwei bis drei Wochen einzustellen; ein Turnus, welchen ich das ganze Jahr über aufrechterhalten möchte. In diesem Sinne wünsche ich noch viel Spaß beim Bilder betrachten und sonstigen Erlebnissen im fernen Deutschland.




Dienstag, 2. September 2014

So ich bin jetzt mal schonungslos ehrlich und gebe zu, dass auf meinem Blog vieles, wenn nicht gar fast alles an dem fehlt, was man sonst so von vernünftig aufgebauten und mit viel Liebe und Arbeit erstellten gleichwertigen Exemplaren gewohnt ist und erwarten kann. So habe ich einfach mal auf ein Portrait über mein neues Heimatland Tansania, eine detallierte Beschreibung meines Projektes oder Informationen über mich verzichtet.

Dieser Blog hat nämlich die prioritäre Aufgabe, meine lieben Freunde und Verwandten über  meine Erlebnisse in Tansania zu informieren und in teils mehr oder weniger regelmäßigen Abständen an meinen Aufgaben, Erfahrungen, Freuden, Enttäuschungen etc. teilhaben zu können. Die meisten von euch werden mich also schon gut kennen und auch meine Motivation, diesen Dienst anzutreten, ist allseits bekannt. Für alle, die vielleicht doch über andere Wege zu diesem Blog finden und diesen auch weiter begleiten möchten, gehe ich davon aus, dass sie mich und mein Projekt über meine folgenden Beiträge, die dann auch immer etwas detaillierter ausfallen und mit Bildern bespickt werden, auf virtuellem Wege kennenlernen können.
Für alle Über-Motivierten habe ich dann hier auch noch ein paar Links, auf denen ihr euch schlau lesen könnt:
http://jugend-im-ausland.de/
- http://www.elimu-heikendorf.de/
http://www.weltwaerts.de/

Also, das wäre es von meinem ersten und letzten Post aus Deutschland, morgen um 11:30 geht es dann per Flug über Istanbul zum Kilimanjaro Airport, wo wir, wenn alles gut läuft, so gegen 1 Uhr nachts antreffen werden. In diesem Sinne bis zum nächsten und ersten wirklich spannenden Post :)