Samstag, 1. November 2014

Neuer Monat-Neuer Bericht. Das klingt fair


Ich habe ein Problem. Ich bin faul. Und ich habe eine so verlockende Chance, mir eine Menge Arbeit zu ersparen; es tut mir leid, aber die kann ich mir einfach nicht entgehen lassen. In diesem Sinne bitte ich um Nachsicht darum, dass ich jetzt nicht einen kompletten Blogeintrag neu schreibe, sondern mich meines Monatsberichtes bediene, welchen ich soeben für meine Endsendeorganisation Jugend-im-Ausland fertig geschrieben habe. Das soll allerdings nicht falsch verstanden werden; in aller Regel habe ich großen Spaß dabei, Berichte zu schreiben und sehe dies eher als Entspannung denn als Arbeit. Doch wenn ich gerade eben erst einen kompletten Bericht fertig geschrieben habe und ich nun zwei Optionen habe, was ich als nächstes tue, nämlich erstens, noch einen weiteren Bericht zu schreiben und den Rest des Tages vor dem Computer zu hängen oder zweitens bei fast 30 Grad die Sonne zu genießen, so benötige ich keine sonderlich großen Erklärungskünste, welche Option mir lieblicher erscheint. Im Prinzip brauche ich auch nicht einmal ein schlechtes Gewissen zu haben, da in diesem Bericht auch wieder einiges neues steht und vielleicht nur auf etwaige Details nicht näher eingegangen wird; wie z.B. dem äußerst schönen Ausflug nach Arusha (eine Stadt, welche ich für potenzielle Tansania-Reisende wärmstens empfehle), dem Besuch auf dem Maasai-Markt, dem Besuch bei Pracsedas Vater, von wo aus man einen herrlichen Blick Richtung Kenia genießen konnte oder den Aufenthalt unseres Lieblingsmentors Marcus, welcher einiges zu bieten hatte. Doch hamna shida, ich werde dafür später noch viele tolle Bilder hochladen, wie gewohnt in einigem Abstand zu dem eigentlichen Bericht. Ansonsten hoffe ich weiterhin, dass in Deutschland alles gut verläuft und ihr noch nicht unter die 0 Grad Celsius Marke gefallen seid.
Beste Grüße aus Tansania und baadaye

Liebes Jugend-im-Ausland-Team,
auch der Oktober war wieder einmal äußerst reich an spannenden Erlebnissen, neuen Eindrücken und interessanten Erfahrungen. Um nicht viel Zeit zu verlieren, fange ich gleich mal am 02.Oktober an, an welchem Kerrin, Lisa, Luca, Lea und ich uns zusammen mit Cedric auf den Weg nach Daressalam gemacht haben, da wir von der deutschen Botschaft eingeladen wurden, zusammen mit vielen weiteren „Deutsch-Tansaniern“ den Tag der deutschen Einheit zu feiern. Der Trip war alles in allem auch äußerst erfolgreich und interessant: Der 03.Oktober bot uns die Gelegenheit, uns mit vielen anderen deutschen Volontären in Tansania, ausgewanderten Deutschen oder Botschaftsmitarbeitern auszutauschen; des Weiteren war es sehr interessant, mal nach Daressalam zu reisen und neben einigen neuen Bekanntschaften, welche z.T. sogar ganz bei uns in der Nähe leben und einem Entspannungstag am Strand ist auf der Rückfahrt unser Bus in einem hier nicht allzu seltenen, fragwürdigen Überholmanöver so in einen Lkw gerast, dass die Heckscheibe herausfiel und der Bus nicht mehr weiterfahren konnte. Doch da uns allen nichts passiert ist, kann auch dieses Erlebnis in der Rückschau als ein weiteres Abenteuer verbucht werden.
Nach unserer Rückkehr nach Uuwo ging es für Lea und mich dann gleich am nächsten Tag schon wieder zur Arbeit, welche mittlerweile richtig flüssig läuft (näheres dann im spezifischen Absatz). An außergewöhnlichen Ereignissen im Oktober wären noch die Besuche von der Kieler Grundschullehrerin Lydia und der von Marcus zu nennen. Im Gegensatz zu letzterem kam der Besuch von Lydia eher überraschend, aber nach über einem Monat in Tansania ist man auch nicht mehr sonderlich verwundert, über viele Geschehnisse, welche einen mehr oder weniger direkt betreffen, nicht wirklich informiert oder auch mal vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden (was ich allerdings nicht pauschal als negativ bezeichnen würde; es ist einfach eine andere Art der Kommunikation, an welche man sich langsam aber sicher gewöhnt).
Mitte Oktober kam dann auch der lang ersehnte und vielfach verschobene zweiwöchige Besuch von Marcus, welcher sich gleich am Anfang erstmal mit zwei Tüten Schokolade bei uns eingeschleimt hat (diese Masche hat allerdings auch gut funktioniert und man war gleich gut auf ihn zu sprechen). Die zwei Wochen mit Marcus waren dann auch wieder sehr ereignisreich: Zunächst hat er jeden von uns mindestens einmal bei unseren Projekten besucht, dann konnten wir viele spannende, witzige und unterhaltsame Diskussionen mit ihm führen (einmal in Fahrt hört er ja gar nicht wieder auf, zu erzählen) und schließlich auch einige Safaris z.B. nach Moshi oder Arusha gemeinsam bestreiten, bis er dann gestern, am 28.Oktober, wieder zurück Richtung Schland flog und netterweise noch einige Briefe und Pakete von uns mitgenommen hat.

Du, deine Mitfreiwilligen und deine neue Arbeit:

Was die Situation mit meinen Mitfreiwilligen angeht, so kann ich im Grunde genommen nur Positives sagen. Wir leben alle sehr harmonisch und friedvoll miteinander und haben viel Spaß gemeinsam mit der Familie Towo. Auch dass es zu einer Trennung der Wohnsituation gekommen ist und Kerrin und Konstantin unten bei Bibi und Babu wohnen, ist nicht weiter schlimm, da es höchstens 5 Minuten Fußmarsch sind und man sich auch so oft genug sieht. Wir verstehen uns also alle sehr gut und auch das ein oder andere Sticheln gegen unsere jeweiligen Herkunftsorte brachte die Harmonie noch nicht aus dem Gleichgewicht.
Bezüglich der Projekte, welche im Oktober dann auch endlich ihren Anfang nahmen, ist soweit auch alles im Lot. Lea und ich, welche für die 5 Elimu-Primary Schools verantwortlich sind, haben mittlerweile einen gut funktionierenden Wochenplan erstellt und treten als eingeschweisstes Team auf. Wir haben an jeder unserer Schulen zunächst unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt, wie z.B. Sport, Kunst oder Film-Projekt, wollen langfristig allerdings auch ein Theater-Stück auf die Beine stellen, an dem dann alle unsere Klassen in irgendeiner Form beteiligt sein sollen. Auch das 2-mal wöchentlich stattfindende Kochen ist immer wieder ein Highlight sowohl für uns wie auch für unsere Schüler, welche an jedem anderen Tag der Woche wirklich nur Ugali bekommen, was langfristig weder gesund ist noch sonderlich berauschend schmeckt. Insofern freut es einen immer wieder, zumindest im Kleinen helfen zu können und die Freude der Kinder hautnah mitzuerleben.
Auch ansonsten ergeht es mir äußerst prächtig und auch das Wetter wird hier von Tag zu Tag besser; bei euch auch? :) Wie dem auch sei, so hoffe ich, dass es euch auch (ein bisschen viele auchs aber hamna shida würde ich mal sagen) im winterlichen Kiel gut ergeht und sende sonnigste Grüße vom Kilimandscharo :)
Erst schnibbeln...

...dann warten...

...dann austeilen

Jugend-im-Ausland-Volontäre samt deutschem Botschafter

Die gut geschulten Jugend-im-Ausland-Freiwilligen schockt auch ein Buscrash mitten im Nirgendwo nicht

Marcus´ Besuch hatte viel Gutes

Auch ein Fussballturnier fand schon statt

Ein sehr schönes Gemeinschaftsfoto bei Pracsedas baba

3 Kommentare:

  1. Moa Zick :)
    Ich finde dich eigentlich gar nicht faul :O wenn ich in deiner Lage wäre hätte ich vermutlich auch keine große Lust meinen Blog zu schreiben. Immerhin hast du bestimmt viel zu tun am Tag und auch wenn es bestimmt Spaß macht will man dann wohl nicht noch den restlichen Tag am Computer sitzen und arbeiten, wenn man auch das schöne Wetter genießen kann ! Weil das wohl alle verstehen können musst du dich auch nicht genötigt fühlen immer einen Eintrag zu schreiben, sondern einfach dann, wenn du mal Lust und Zeit hast, wobei wir natürlich immer froh sind von dir zu hören (y)
    Bei uns ist übrigens auch noch erstaunlich gutes Wetter

    Ich schreib zwar lieber auf Facebook mit dir, weil ich da keine Angst haben muss, dass andere (z.b meine Lehrer :D ) sehen können was ich schreibe und ich daher eher auf meine Rechtschreibung achten will :D ,aber vielleicht schreibt jetzt jemand anders auch mal ein Kommentar, weil ich jetzt den Bann gebrochen habe :)

    Achja, ich finde es gut das du so viele Bilder geschickt hast (y)

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  2. Zickyyyyyyyyy mein Lieber, ich vermiss dich =(
    Und Himmel, ich hatte diesen Bericht wirklich verpasst und lese ihn nun mit dreiwöchiger Verspätung oO...aber egal...ja hammer klingt das bei dir!!! Ich beneide dich wirklich uuunglaublich! Es ist auch wirklich sehr schade, dass das mit meinem Besuch nicht klappen wird, aber ich muss mit der Uni `n Schlag reinhauen, die gute soll für mich ja auch mal `n Ende nehmen..;)
    Zu Henns Kommentar: das mit den Kommentaren hier ist leider echt kompliziert und ich hoffe, dass das jetzt mit meinem klappt, will nicht schon den dritten umsonst geschrieben haben, aber selbst wenn nicht: Facebook lebe hoch =)
    Die Bilder sind wirklich schön und ich hoffe du machst auch immer gaaanz viele, die du uns dann in `nem dreiviertel Jahr zeigen kannst, ich freu mich schon =D
    Weiterhin suuuper viel Spaß Zicky!!
    Liebste Grüße von Carina =)

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  3. wooow geklappt, coool =D
    Mich würde sonst nochmal interessieren, wie das mit der Sprache und der Verständigung klappt, bei den Schülern, Einheimischen, der Familie, usw.
    kannst ja mal `was zu schreiben =)

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